Vom Krankenbett zum Supersportler
Die Sportkarriere unsers Geschäftsführers
Nicht nur unter Sportfanatikern ist unser Stephan Loew in der Nördlichen Oberpfalz bekannt. Doch was hat den Mr. Triathlon aus Weiden vor langer Zeit eigentlich dazu bewegt, sich dem Triathlonsport zu widmen?
Schock nach Thailand-Urlaub
Im März 1986 kehrt Stephan von einem Backpacking-Urlaub in Thailand zurück. Etwa 4 Monate später, am Samstag, den 19.Juni – die Stadt Weiden feiert gerade sein Bürgerfest – passiert, was niemand erwartet hätte: Der kerngesunde und vitale 25-Jährige erleidet einen Schwächeanfall. „Mir ging es gar nicht gut. Ich war total schwach und hatte einen extremen Fieberschub.“ Sein Vater, ein Arzt, erkennt den Ernst der Lage: Eine Laborprobe, die noch am selben Abend durchgeführt wird, bestätigt die Vermutung. Stephan hat eine ernstzunehmende Tropenkrankheit, der malaria tropica, die gefährlichste Form seiner Art. „Mein Leben stand auf Messers Schneide. Wenn mich mein Vater nicht sofort in ein Krankenhaus eingeliefert hätte, würde ich heute wahrscheinlich unter der Erde liegen.
Neubeginn nach schwerer Krankheit
Über ein halbes Jahr braucht Stephan bis er sich vollständig von seiner Krankheit erholt. Während des langen Aufenthalts im Krankenhaus hat er viel Zeit zum Nachdenken, der im Krankenzimmer angebrachte Fernseher stellt für ihn oft die einzige Abwechslung zum eintönigen Alltag dar. In einer langen Nacht sieht er einen Bericht über den ersten Ironman Hawaii im aktuellen Sportstudio. „Die Sportart hat mich sofort fasziniert. Ich beschloss, nach Überstehen meiner Krankheit, dem Triathlonsport nachzugehen mit dem Ziel, eines Tages den Ironman Hawaii zu finishen.“
Aller Anfang ist Schwer
Sehr gut kann sich der heute 60-Jährige an die ersten Berührungsversuche mit der Sportart erinnern. „Ich hatte kein Rad und Schwimmen war für mich auch eine schwierige Angelegenheit. Zunächst konnte ich meinen Plan nicht in die Tat umsetzen.“ Bis zum ersten richtigen Triathlon dauert es noch eine Weile. „Ich war ja zuvor schon sportlich unterwegs und habe viel Handball und Fußball gespielt, aber Triathlon war etwas ganz anderes, was zugleich auch diese unglaubliche Anziehung für mich ausmachte.“ Seinen ersten Kurztriathlon absolviert Stephan 1987 in Bad Kötzting mit überschaubaren Erfolg, was vor allem an seiner desolaten Schwimm-Performance lag. Doch der junge Sportler gibt nicht auf und holt sich professionelle Hilfe: „Ich durfte beim Schwimmverein Weiden mittrainieren. Für die Unterstützung bin ich heute noch dankbar.“
Auf dem Weg nach Hawaii
1988 folgt schließlich – mit einer soliden Schwimmleistung – der erste Triathlon auf einer Mitteldistanz in einer für einen Anfänger passablen Zeit. Ein Jahr später gibt Stephan seine Premiere auf der Langdistanz am Plattensee in Ungarn. Die hartnäckige Arbeit zeigt schließlich seine Früchte: 1990 qualifiziert er sich beim traditionsreichen Triathlonwettkampf in Roth für den Ironman Hawaii, wo er im selbigen Jahr an der Startlinie steht und nach über 11 Stunden ins Ziel kommt. Es folgt eine lange und erfolgreiche Triathlonkarriere mit insgesamt 6 Starts auf Hawaii, wobei er 1993 seine persönliche Bestzeit für das Rennen aller Rennen aufstellt. 9:23 Stunden und Platz 105 von über 1000 Startern. Von vielen Top-Ergebnissen stechen zwei weitere heraus: In Roth bleibt Stephan 1993 mit 8:39 Stunden deutlich unter der Schallmauer von 9 Stunden und erreicht den 18. Platz. In Australien stellt er in dieser Zeit bei einem Hitzerennen mit extremen Bedingungen einen Streckenrekord für Amateure auf, der bis heute Bestand hat.